Alle Jahre wieder feiern wir das Weihnachtsfest.

Und das ist gut!

Es tut gut und es ist unendlich wichtig, dass wir im Lauf der Jahre in unserem Leben immer wieder erinnert werden. Erinnert werden an das, worum es im Leben, im Leben von Menschen, wirklich geht:

Es geht um Frieden, Gerechtigkeit und Liebe.

Wie können wir den Zugang dazu fingen? Wo ist der Ort, an dem wir mit diesem Erleben, diesem Seinszustand, nach dem wir uns zutiefst sehnen, in Kontakt kommen können? In unserem Herzen, da finden wir diesen Ort, da können wir, jederzeit Zugang zu unserer Lebensquelle finden.

Es ist gut, dass wir daran erinnert werden, da wir im Alltag doch sehr oft mit ganz anderen Dingen beschäftig sind. Erinnert werden und – vielleicht – Konsequenzen für das eigene Leben ziehen und ihm eine neue Ausrichtung geben oder die einmal gegebene Ausrichtung erneuern und bekräftigen.

Alle Jahre wieder, wie es in dem alten Kirchenlied heißt.

In dem Buch Jesaja, Kapitel 60 stehen die Verse 1-3:

„Steh auf, werde licht! Denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit des Herren ist über dir aufgegangen. Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften; aber über dir strahlt der Herr auf, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs.“

Der Prophet Jesaja sprach seine Worte in dunkle und schwere Zeiten hinein. Zu Menschen, die nach Babylon verschleppt worden waren und dort lange Zeit auf ihre Heimkehr nach Jerusalem gewartet hatten. Nun hatte die Rückkehr begonnen und die Realität war anders als alle Wunschvorstellungen und Hoffnungen: Bei dem Wiederaufbau des Landes gab es Schwierigkeiten und Rückschläge, das Verhältnis zu den Menschen, die im Lande geblieben waren, musste geklärt werden, die Wirtschaft musste wieder in Gang gebracht werden. Kurz: Die erhoffte Wende zum Guten ist ausgeblieben. Stattdessen Ernüchterung und Resignation.

In diese Situation hinein spricht Jesaja seine Worte. Sie künden einen neuen Abschnitt des Handeln Gottes an.

Früher waren die Erscheinungen Gottes immer mit einem kriegerischen Aspekt verbunden – nun geschieht es im Aufstrahlen des Lichtes. Mit diesem Aufstrahlen des Lichtes hat Gott die Macht der Dunkelheit gebrochen. Auch wenn wir wie die Menschen damals noch in der alten Welt leben – und diese Welt ist noch nicht heil.

Doch Gott kam zu uns. Gott ist in dem Stall in Bethlehem ganz Mensch geworden, geboren in dunkler Nacht. So hat Weihnachten auch etwas mit Aufbruch zu tun. Gott ist aufgebrochen, er begibt sich in unsere menschliche Welt. Nimmt menschliche Gestalt an und ist unter uns Menschen unterwegs. Er steht an unserer Seite. Ja, er ist in unsere noch nicht heile Welt gekommen. Auch daran erinnert jedes Jahr wieder das Weihnachtsfest. Und hier ist jeder von uns gefordert: „Steh auf und werde licht“ so fordert es der Prophet.

Das Wort licht ist „klein“ geschrieben. Das heißt: Öffne Dich für das Licht, den Geist Gottes. In Deinem Herzen!

Und hierin liegt der tiefe Sinn der Weihnachtsgeschichte – was würde es mir, was würde es mir helfen, wenn Jesus 2.000 mal in Bethlehem geboren würde und ich diese Geburt nicht in meinem Herzen nachvollziehen würde?

 

Teil 2 kommt in Kürze