Ostern

Die Grenzen der Wissenschaft - und eine Aufforderung, zu handeln

Ostern - das älteste Fest der christlichen Geschichte. Es ist das höchste in der liturgischen Rangordnung. Ostern ist aber in der Gesellschaft bei weitem nicht so populär wie Weihnachten. Das hat damit zu tun, dass jeder weiß, was eine Geburt ist, aber kaum ein Mensch kann sich eine Auferstehung vorstellen.

Selbst das Neue Testament bietet keine Hilfe.

Die Geburt wird anschaulich ausgemalt, doch die Evangelisten schweigen sich über die Auferstehung des toten Gekreuzigten aus. Die Auferstehung wird nicht beschrieben, sondern nur angekündigt oder als vollzogen vermeldet. Faktisch bleibt die Auferstehung unsichtbar. Die Auferstehung bleibt der unveräußerbare Wesenskern des Ostermysteriums. Und das ist gut so, denn alles was wir Menschen denken und sagen, dass bleibt auf der Ebene von Versuchen einer Erklärung. Es bleibt bei Annäherungen an eine schwer verständliche und noch viel schwerer kommunizierbare Wirklichkeit.

Das Ostermysterium - es hat nichts mit Mystizismus zu tun. Mystizismus verschleiert Klares. Es geht bei einem Mysterium um eine Art der Welt- und Selbstwahrnehmung, die noch vor der durch Begriffe geprägten Wahrnehmung kommt.

 

 

Zeitzeichen

Sie werden oft übersehen im Trubel des Alltags. Selbst dann, wenn sie wie ein Wetterleuchten am Horizont zu sehen sind; für Menschen, die sehen können.

Frieden, Weite. Für mich als Asthamtiker, der Angst vor der Triage hat, ein Sehnsuchtsort: Das Meer! Tief aufatmen, frei sein. - Geborgen in der Weite des Seins.

Ein Rückblick; gepaart mit Hoffnung: Frei – endlich frei! Urlaub an der Nordsee. Unendliche Weite umfängt mich. Sanft streicht der Wind über meine Haut. Ich erreiche das Wattenmeer. Es ist Ebbe, das Wasser hat sich weit von Land zurückgezogen. Ich ziehe die Schuhe aus und gehe barfuß ans Ufer. Dort spielen Kinder. Sie ziehen mit Plastikschaufeln Gräben um die Burgen, die sie aus dem Watt aufbauen. Die älteren Kinder wetteifern darum, die größte und höchste Burg zu errichten.

Langsam gehe ich an ihnen vorbei ins Watt und bleibe stehen. Ich lausche der Stille, die mich umgibt. Sie wird nur hin und wieder von dem Schrei einer Möve untermalt. Vom inzwischen fernen Strand sind ab und zu Kinderstimmen zu hören, sie lachen. Allmählich nähert sich die Flut; es ist Zeit, umzukehren.

 

Heimkehr

Behutsam wird der Sarg in das dunkle Grab heruntergelassen. Zeit, um Abschied zu nehmen. Abschied von einem geliebten Menschen. Julia ist vor drei Tagen gestorben und wird heute beerdigt. Ich fröstele. Tränen steigen in meine Augen, sie vermischen sich auf den Wangen mit Regentropfen. Der Sarg setzt auf dem Grund des Grabes auf. Die schwarz gekleideten Sargträger legen die Seile, mit denen sie den Sarg hinabgelassen, auf den Boden. Dann ziehen sie ihre Hüte, verbeugen sich vor der Grube und treten nach einem kurzen Augenblick der Stille zurück. Sie geben damit den Blick auf eine andere Ruhestätte, die hinter ihnen liegt, frei. Dort ist in den schwarzen Marmor des Gedenksteins in goldenen Ziffern das Geburts- und Todesdatum gemeißelt: „15.06.1997 – 6.12.1997“. Dieses mir unbekannte Kind hatte nur wenige Monate das Licht der Welt gesehen. Sechs Monate, sechs Jahre, 60 Jahre…. Mir fällt ein, auch meine Lebenszeit ist begrenzt! Ein tiefer Atemzug ergreift mich. Ich werde eines Tages diese Welt verlassen müssen. Durch Unfall, Krankheit oder Alter.

 

 

Stille

Wozu Stille?

Mit jedem „Like“ in den „sozialen“ Medien, mit jedem Klick Ausstoß von Glückshormonen pur. Jederzeit und überall verfügbar, 24 Stunden. Ständige Ablenkung durch Smartphones, Fernsehen und mehr. Wenn das nicht genügt, ab zum Ballermann und Party rund um die Uhr. Nicht nur in der Stadt, auch in den Wäldern – eigentlich ein Ort der Stille und Ruhe - auf dem Fahrrad: wummernde Musikboxen, kilometerweit zu hören. Parallel dazu ein nie abreißender Strom von Nachrichten, jederzeit präsent und verfügbar sein. Schneller Austausch mit Kollegen, mit Freunden. 15 Minuten nichts tun, Langeweile ertragen? Wer kann das noch? Irgendwann erschöpft, Ruhe suchen im Urlaub. Doch selbst am stillsten Ort ein unablässiger Gedanken- und Gefühlsstrom, wirklich runterkommen kaum möglich.

Liebe

Oh was ein Wort, was für ein Gefühl! So vielfältig und reich, dass auch große Romane nur Aspekte ausloten können. Wir träumen davon und kommen der Liebe, nach der wir uns zutiefst in unserem Inneren sehnen, doch nicht wirklich nahe.

Vorab: Nein, es geht nicht um die kranke narzisstische Selbstliebe. So wie sie von einem bekannten mächtigen Mann in einem fernen Land gelebt wurde und wird; voller Hass und Zerstörungswut. Doch seine Zeit an der Macht als Regierungschef geht Anfang 2021 zu Ende.

Noch ein „Nein“: Es geht auch nicht um „Bauer sucht Nackedei“ oder was so alles im Trash-TV oder in den gelben Seiten der Regenbogenpresse verbreitet und konsumiert wird. Ablenkung vom Wesentlichen.

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