Spuren

 

 

Spuren

Gedankenfetzen, Wortsplitter. Schwere Bilder tiefer Träume verblassen, verlieren ihre Farbe.

Spuren am Strand, vergehen in der Flut. Ein stetiges kommen und gehen der Wellen. Wechselspiel der Gezeiten, jenseits unserer Zeit. Mal sanft und schmeichelnd, mal wild und fordernd. Unbändige Kraft schlummert in den Tiefen des Wassers.

Tosende Brandungswelle, sanftes Flüstern des rücklaufenden Wassers. Vermisch sich mit der nächsten Welle. Sprühende Gicht, vor dem Hintergrund der Sonne: Regenbogenfarben durchziehen die Gischt.

Hoffnungszeichen auf eine andere Welt? Die Gicht zerstiebt am Strand.

Kinderlachen, glockenhell, lädt zum Verweilen, zum spielen ein. Mit Gummistiefeln den Wellen trotzen. Im Wasser toben, voller Freude.

So nah und doch so fern muss das Paradies sein. Unbekümmert und voller Glück, Tanz zwischen den Welten.

Ein Mövenschrei weckt mich aus meinem Traum. Das Ziel, der Weg. Noch so weit? Die Kraft schwindet, doch Hoffnung durchpulst das Leben.

Abend wird es. Die Sonne versinkt im Meer. Glutend schön – Verheißung oder Abschied?

Die Nacht breitet ihre Flügel aus, bleich scheint der Mond. Treuer Begleiter, doch geliehenes Licht.  Die Augen werden schwer, erste Traumbilder steigen in auf.

 

Rüdiger Schaller, 29.03.2022

Autor des Buches: "In die Stille"

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